Die Fahrt nach Ibiza (14.06.2009)

Um 12:00 Uhr legen wir mit aufgeladenen Batterien, aufgefüllten Wassertanks und Lebensmittelvorräten ab. Nur Diesel fehlt noch. Dazu stehen wir geschlagene 45 Minuten an der Tanke an. Um 13:15 Uhr haben wir den Hafen verlassen und setzen alles an Segeln was da ist. Das Ziel ist Ibiza, 45 sm entfernt und dort gleich die erste Bucht. Wir sind spät dran und daher glaube ich nicht dort noch im Hellen anzukommen. Hinzu kommt, dass wir den direkten Kurs von 230° nicht anlegen können, müssen also möglicherweise noch einen Holeschlag segeln. Ich hoffe aber auf den Wetterbericht, nach dem der Wind von SW auf S drehen soll. Dann können wir mitdrehen und kommen möglicherweise doch ohne Holeschlag aus.

 

8.08.2008: Wir machen uns auf den Weg nach Ibiza (Fotos: Roswitha Kranz)

Es wird ein wunderbarer Segeltag mit 10-15 Knoten Wind aus S-W-lichen Richtungen. Schon kurz nach dem wir die Segel gesetzt haben wird Robin seekrank. Ich schicke ihn zum Schlafen in seine Kabine. Er kann aber nicht schlafen, nicht zuletzt weil es dort auch sehr heiß ist. Deshalb verbessert sich sein Zustand nicht, sondern verschlechtert sich eher. Er weint, muss zur Toilette und wenig später kotzen. Er fühlt sich wirklich elend. Und da ich auch immer wieder von Seekrankheit befallen werde, kann ich seine aktuelle Gefühlslage gut nachempfinden. Eine Tablette, die Martin ihm verabreichen will, nimmt er ebenfalls nicht an. Er weint viel, auch noch die folgende Nacht.

Währenddessen machen wir gute Fahrt und der Wind dreht tatsächlich von SW auf S, sodass wir mit guter Fahrt direkt auf unsere Bucht bei Punta Grossa zuhalten können. Zuletzt frischt der Wind noch einmal auf 15 Knoten auf und wir fahren mit 8 Knoten Speed auf die Bucht zu. Kurz bevor die Sonne den Horizont berührt, gegen 21:00 Uhr, erreichen wir die Bucht und haben mit einsetzender Dunkelheit auf 10m Wassertiefe um 21:30 Uhr auf Position 39° 04,806'N, 001° 36,219'E den Anker unten.

8.08.2008: Sonnenuntergang in der Bucht bei Punta Grossa (Fotos: Klaus Peters)

Erneut liegen wir dicht am Felsen und es steht Schwell, weil es draußen noch bläst. Aber vor dem Wind sind wir geschützt. Eigentlich wollte ich in die Cala San Vincente, aber wegen dem S-Wind habe ich dann kurzfristig auf die vor S-Wind geschützte Bucht bei Punta Grossa gewechselt. Zum Abendessen gibt es gebratenen Fisch und um 23:30 Uhr ist aufgeklart. Robin geht es auch besser. Und diese Nacht geht nicht ohne Ankerwache ab, dafür steht zu viel Schwell in der Bucht und wir liegen zu dicht an den Felsen. Wir haben fast Vollmond und der Sternenhimmel ist klar. Die eine Stunde Ankerwache in dieser wundervollen Nacht genieße ich unter dem Sternenteppich auf dem Rücken liegend hinterm Steuerstand.


8.08.2008: Sonnenaufgang in der Bucht bei Punta Grossa (Foto: Klaus Peters)